Tierschau 2006
Beide Rinderrassen, die in unseren Betrieben gehalten werden, faszinieren durch ihre kulturgeschichtlichen Besonderheiten: Dabei blickt das Rote Höhenvieh, auch Keltenrind - und regional im Zusammenhang des Natur- und Nationalparks neuerdings auch Kellerwaldrind - genannt, auf eine uralte Zuchtgeschichte zurück.

Die Rasse entstand aus dem keltischen Kurzkopfrind, war lange Zeit das Rote Vieh der Deutschen Mittelgebirge und ist im Bundesland Hessen die einzige historische Haustierrasse, die noch bis in die Gegenwart überlebt hat; somit ein Stück lebendige Heimatgeschichte.

Dieses urige und urtümliche, mittelrahmige Rind mit seiner tiefen Wamme und den ausladenden Hörnern diente seit der Besiedlung der Mittelgebirge vor allem als Arbeitstier und nur in zweiter und dritter Linie der Milch- und Fleischproduktion.
Mit fortschreitender Technisierung in der Landwirtschaft waren die Eigenschaften der Arbeitsrinder nicht mehr gefragt und die Rasse wurde rigoros abgeschafft, durch Hochleistungsrassen ersetzt. Als 1980 nur noch vereinzelte Tiere überlebt hatten (im Bundesland Hessen waren es noch 10 Tiere), machten Idealisten sich daran, die Restbestände durch Aufkauf zu retten und mit dem Schwerpunkt der Fleischproduktion als Robustrasse zu erhalten.

Dazu wurde ein Arbeitskreis gebildet, aus dem heute der Verein zur Erhaltung und Förderung des Roten Höhenviehs e. V. hervorgegangen ist, dessen Mitglied wir sind. Besonderheiten und Qualitäten des Roten Höhenviehs sind außerordentliche Leichtkalbigkeit, gute Muttereigenschaften, harte, schwarze Klauen, der höhere Fettgehalt der Milch, Genügsamkeit und gute Umgänglichkeit.