Als wir 2003 begonnen hatten, Rotes Höhenvieh zu halten, wussten wir wenig über die verschiedenen Zuchtausrichtungen. Später erfuhren wir, dass unterschiedliche Zuchtziele miteinander konkurrieren.

Zum einen der Wunsch, das Rote Höhenvieh als Milchvieh zu nutzen. Dabei legte man in der Zuchtentwicklung Wert auf den Einsatz von Besamungsbullen, die eine größere Veranlagung zur Milchproduktion vererben.

Andere Züchter - heute stellen sie die Mehrheit dar - wollten das Rote Höhenvieh zum Fleischrind für die Robusthaltung entwickeln; man legte besonderes Gewicht auf die Selektion der Zuchtbullen in Richtung Fleischproduktion.

Körung des Jungbullen Ibo im Betrieb Fischbach am
11. Mai 2006. Im Vordergrund Zuchtleiter Jost Grünhaupt. (Foto: Seumer)
Unsere Zuchtausrichtung unterscheidet sich von den geläufigen Zuchtzielen dadurch, dass wir bestrebt sind, das Rote Höhenvieh so reinblütig wie möglich zu erhalten, ganz im Sinne der Erhaltung alter Gen- Ressourcen.

Dabei spielt der errechnete Anteil von originaler Genetik eine wesentliche Rolle, sowie der urige Typ, der auf zahlreichen historischen Fotografien zu erkennen ist, nämlich der kurze, breite Kopf, die tiefe Wamme, die harten, schwarzen Klauen und der gedrungene Körperbau der ursprünglich kleinrahmigen Tiere.

Unser Ziel ist es, die alt bewährten Eigenschaften des Roten Höhenviehs zu erhalten, wie etwa seine Widerstandsfähigkeit, gute Umgänglichkeit usw..

Wir haben uns entschlossen auf die Einkreuzung anderer Rassen zu verzichten. In unseren Betrieben kreuzen wir keine Tux-Zillertaler Genetik oder anglertypisches Polenvieh (Bryllant-Linie) ein.